Kompetenzgruppe

Informationen zum persönlichen Budget

Das Persönliche Budget hat das Ziel, Menschen mit einer vorliegenden psychischen Behinderung oder die, die von Behinderung bedroht sind, eine gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Es ist eine alternative Leistungsform der Eingliederungshilfe, die Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Art „persönliches Geld = Budget“ zur Verfügung stellt, mit dem sie selbständig und individuell die für sich notwendigen Hilfen einkaufen können.

Sozialpädagogische Kompetenzgruppe

Zeit: 1x/Woche für 120 Minuten 
Kosten: 1/3 des jeweils aktuellen Stundensatzes (73,50€) = 49€/Gruppentreffen
Umfang: 56 Gruppensitzungen je 120 Minuten. (Wir brauchen auf Grund von Urlaub und Fortbildungen mehr als 1 Jahr um die Inhalte durchzusprechen.)

Die sozialpädagogische Kompetenzgruppe ist eine Ergänzung zu Einzelhilfen im Rahmen des Persönlichen Budgets. Es handelt sich um eine Trainingsgruppe für Menschen, die emotional instabil sind und unter Borderline oder einer Traumafolgestörung leiden.

Diese Klienten*innen haben auf Grund ihrer Schwierigkeiten in der Emotions- und Spannungsregulation häufig Probleme, ihren Alltag nach ihren Wünschen zu gestalten. Die soziale Teilhabe ist durch die fehlenden Regulationsfähigkeiten und das negative Selbstbild stark eingeschränkt. Es kommt häufig zu Krisen mit lebensbedrohlichen Verhaltensweisen. Diese wiederum führen zu häufigen stationären Aufenthalten und Problemen bzw. Vermeidungsverhalten in Beruf und Ausbildung, Freizeit und Beziehungsgestaltung. 

Ziel dieser Kompetenzgruppe ist es, Menschen mit einer emotionalen Instabilität durch einen verbesserten Umgang mit der eigenen Erkrankung und dazugehörigen Symptomen zu ermöglichen, den Alltag und Beziehungen selbstbestimmt und leichter zu bewältigen. 

Die Klienten*innen üben, Ihren Alltag aktiver und bewusster zu planen und zu gestalten, um Unter- und Überforderung zu vermeiden. Vermeidungs- und Rückzugsverhalten werden bewusst gemacht und durch funktionale Bewältigungsstrategien ersetzt. Zudem sollen durch ein verbessertes Krisenmanagement und Selbstfürsorge Klinikaufenthalte reduziert oder verkürzt werden. Durch das Einüben sozialer Kompetenzen und das Wahrnehmen eigener Bedürfnisse und Ziele soll die Lebensqualität erhöht und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gesichert werden. 

Das praktische Üben hilfreicher Fähigkeiten und der Austausch in der Gruppe stehen in diesem Training im Vordergrund. Es werden gemeinsam Lösungen erarbeitet und sich gegenseitig motiviert. Während der laufenden  Gruppe wird immer wieder überprüft, ob die Klienten*innen noch profitieren und die Themen der Gruppe zu ihren individuellen Zielen passen.

Die Gruppe findet vor Ort statt. Bei Krankheit, Urlaub und Krankenhausaufenthalten wird durch das Angebot, über Zoom online teilnehmen zu können, eine konstante Teilnahme ermöglicht. Rückmeldungen, Erfahrungen und Fragen können in Zoom über das Mikrophon oder über den Chat schriftlich eingebracht werden. Praktische Übungen werden von mir in der Gruppe angeleitet, mit einzelnen Klientinnen durchgespielt (z.B bei einem Rollenspiel zum Einüben zwischenmenschlicher Kompetenzen) und in Kleingruppen (Break- Out -Sessions) eingeübt. Anschließend wird das Erlebte in der Großgruppe reflektiert.

Krisenmanagement

Vor dem Start der Kompetenzgruppe gibt es ein persönliches Kennenlerngespräch (60 Minuten online oder vor Ort) in dem Problemverhalten und der Umgang mit Krisen erörtert wird. 

Zu Beginn jeden Themenbereichs, wenn neue Klientinnen dazukommen, wird in der Gruppe detailliert der Umgang mit Anspannungssituationen und Krisen besprochen. Hilfreiche Skills werden dargelegt, es wird ein Krisenplan (darin enthalten sind Notfallkontakte wie der Krisendienst) erarbeitet und auf die Notwendigkeit einer klaren Kommunikation und Absprachen hingewiesen. Niemand schaltet das Video aus oder verlässt das Meeting ohne Rückmeldung.

Zu Beginn jeder Gruppe wird auf Skills zum Umgang mit Krisen und Anspannung hingewiesen und erfragt, ob sie bereit liegen.  Ein unterschriebener Lebensvertrag ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Kompetenzgruppe.

Themen der Kompetenzgruppe

In der Kompetenzgruppe verwende ich Elemente aus dem Skilltraining der DBT, der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg und Achtsamkeitstrainings, Übungen zur Regulation des Nervensystems wie Selbstmitgefühl, Achtsamkeit, Embodiment-Übungen, achtsames und authentisches Mitteilen. Das praktische Üben steht im Vordergrund. Klientinnen erhalten Hausaufgaben, damit sie die erlernten Fähigkeiten im Alltag ausprobieren und  verinnerlichen. Klientinnen üben im Rollenspiel und tauschen sich über ihre im Alltag gewonnenen Erfahrungen aus.

Achtsamkeit und Stresstoleranz (12 Treffen)

Achtsamkeit üben, impulsives dysfunktionales Verhalten durch Stress-Regulationsfähigkeiten verhindern, Krisenbewältigung üben, Frühwarnzeichen bemerken und das Anspannungslevel beobachten, Wie entsteht meine Erkrankung und was hält sie aufrecht? Innere Bereitschaft anstatt mit dem Kopf durch die Wand, Bedürfnisse wahrnehmen, Ziel- und Wertearbeit. 

Umgang mit Gefühlen (20 Treffen)

Hier üben wir bewusst und aktiv mit unangenehmen Emotionen umzugehen, um im Alltag nicht von ihnen aufgehalten oder behindert zu werden. (z.B. bei der Freizeitgestaltung, Kontaktgestaltung, berufliche Entwicklung, Selbstfürsorge)  Außerdem geht es darum stabiler zu werden, indem man angenehme Gefühle bewusst herbeiführt und Dinge tut, die einem wichtig sind. Wir gehen der Frage nach, wie eine gute Alltagsstruktur jeweils  aussehen und wie man gesunde Routinen aufbauen kann.

Weitere Themen sind: Gefühle einordnen, benennen, abschwächen, annehmen (Angstbewältigung, Umgang mit Trauer, Scham, Schuld, Wut, Einsamkeit, Liebe etc.), Emotionale Stabilität aufbauen, bewusst angenehme Gefühle herstellen, Ressourcenarbeit, Realitätscheck, Problemlöse-Strategien, Zielfokussierung, Selbstmitgefühl und Selbstverantwortung, wohltuende Kontakte pflegen und eine ausgewogene Lebensweise einüben, Chaos durch Planung vorbeugen, Wertearbeit.

Selbstmitgefühl (12 Treffen)

Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl üben, fair und achtsam mit sich umgehen, Bedürfnisse wahrnehmen und versorgen, Aufbau hilfreicher Routinen, die eigenen Stärken würdigen, Frust ausbalancieren, Aus welchen Aktivitäten besteht mein Alltag? Tun sie mir gut passen sie zu meinen Werten? Wie sieht ein sinnvolles Leben für mich aus? (Beziehungen, Freizeit, Beschäftigung/Arbeit, Beitragen), Verantwortung für sich und andere übernehmen.

Zwischenmenschliche Kompetenzen (12 Treffen)

Orientierung in zwischenmenschlichen Situationen finden (Wie erreiche ich mein Ziel? Wie stärke ich die Beziehung zu meinem Gegenüber? Wie stabilisiere ich meine Selbstachtung?) Üben Nein zu sagen und um etwas zu bitten, Bedürfnisse erkennen und benennen, Mitgefühl für sich und andere entwickeln, Wie kann ich Ärger funktional äußern? Bewusste Arbeit mit Hindernissen in zwischenmenschlichen Situationen, Validierung (Die Stimmigkeit hinter Erlebens- und Verhaltensweisen anderer Menschen und der eigenen Person erkennen und ausdrücken, auch wenn diese nicht immer die einzig sinnvollen sind), Gewaltfreie Kommunikation trainieren.

Weitere Möglichkeiten

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